Annemarie Rutka

Breast Cancer 

Sport bei Krebs

Welche Art von Sport oder Bewegung ist egal. Hauptsache, Du tust es. Bewegung ist hier der Schlüssel. Sie tut nicht nur Deiner körperlichen Fitness gut, sondern auch Deiner seelischen Gesundheit. Denn nach Deinem 10-minütigen Spaziergang an der frischen Luft, kannst Du Dir voller Stolz auf die Schulter klopfen und Dir sagen: Ich habe es geschafft. Was ein Erfolgserlebnis! Es ist meistens der innere Schweinehund, den es zu bekämpfen gilt und vielleicht auch die ersten Minuten, in denen sich Dein Körper und Geist noch wehren. Doch nach wenigen Minuten fängt Dein Körper an Glückshormone zu produzieren, ein natürlicher Nebeneffekt von Bewegung. Zudem kann die Gefahr ein Lymphödems verringern und bekämpft Fatigue.

Wenn Deine Kraft langsam wieder zurückkommt, kannst Du kleine Änderungen im Alltag vornehmen. Steige die Treppen, anstatt den Lift zu nehmen. Das hatte ich während meiner Chemotherapie integriert (welche im 6. Stock war). Wenn ich nicht mehr konnte, habe ich für den Rest den Lift genommen. Du benötigst etwas Kleines vom Supermarkt oder möchtest zum Bäcker um die Ecke? Toll, dann versuche es dieses Mal zu Fuß. Irgendwann kannst Du zum Beispiel mit Ausdauersportarten anfangen wie Walken, schwimmen gehen oder Fahrradfahren. Ergänzend zur Ausdauer, kannst Du Muskelaufbautraining in Form von Ganzkörpertraining an Trainingsgeräten ausüben. Warte nicht bis zur Reha damit, denn spätestens dort wirst Du es machen müssen.

Erinnere Dich daran: Du befindest Dich in einer Krebsbehandlung und musst Dich mit niemandem messen. Jeder Körper ist anders. Setze Dir kleine Ziele, damit Du diese auch erreichen kannst. Nur weil eine Dame neben Dir in der Chemo täglich 30 Minuten spazieren geht und Du nicht mal 10 Minuten schaffst, sagt das nichts aus. Dann machst Du eben nur 5 Minuten. Suche Dir eine Sportart oder Bewegungsart aus, die Dir Spaß macht. Es wird auch Tage geben, an denen an Sport in jeglicher Form nicht zu denken ist, auch das ist ok und gehört dazu.

Daten aus der MARIE-Studie haben ergeben, dass eine regelmäßige körperliche Aktivität während der Therapie und weiterführend nach der Therapie, das Brustkrebs-Sterberisiko mindert. Unabhängig davon, wie viel Sport vor der Diagnose ausgeübt wurde. Nur 150 Minuten pro Woche mittelmäßiger Aktivität reichen schon aus. Also eine kleine Walkingrunde von 20 bis 25 Minuten täglich oder drei größeren Runden von 50 Minuten pro Woche. Sport ist also nicht nur während der Krebstherapie wichtig, sondern auch danach.

Was kannst Du also alles tun, um Dir während der Therapie als auch danach etwas Gutes zu tun? Walken, Joggen, Fahrradfahren, Rehasport, Schwimmen, Qigong, Yoga, wirklich alles. Solltest Du mit Trägheit und dem inneren Schweinehund öfters in Kontakt treten, dann hole Dir einen Accountability Partner. Wir haben uns zum Beispiel immer freitags zum Nordic Walking verabredet. So hast Du einen Termin, an den Du Dich „halten musst“ (kannst/willst) und Gleichgesinnte noch dazu. Stelle Dir Deine Laufschuhe zurecht oder lege Dir Deine Schwimmsachen raus. Melde Dich beim Rehasport an oder einer Yogaklasse. Mach den ersten Schritt und Du wirst sehen, die Bewegung wird Dir guttun.

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