Annemarie Rutka

Hi! Ich bin Anni.

Seit meiner eigenen Krebsdiagnose, habe ich mir viel Wissen über Ernährung, Bewegung und Mindset angeeignet. Dieses Wissen hat mir durch meine Krebstherapie geholfen und begleitet mich seither durch mein Leben. 

Im Februar 2020 wurde ich mit 27 Jahren mit Triple Negativ Brustkrebs diagnositiziert

Es ist der 12. Februar 2020. Ich war gerade mal 27 Jahre alt und hatte vor einer Woche erfahren, dass ich möglicherweise Brustkrebs haben könnte. Der Verdacht bestätigte sich an diesem Tag und mein ganzes Leben sollte sich ändern.

Bis zu diesem Tag hatte ich ein recht normales Leben. Drei Monate zuvor bin ich meine Traumstelle angetreten, habe die Welt erkundet, bin mit meinem Mann (damals Freund) zusammengezogen, habe mich gesund ernährt und viel Sport getrieben. Nichts hatte darauf hindeuten lassen, dass etwas falsch läuft in meinem Körper.

Rückblickend gab es eventuelle Anzeichen, die darauf hätten deuten können, dass sich etwas anbahnt. Emotionales Gepäck, Darmprobleme, Zahnfleischprobleme und andere Wehwehchen. Nichts Gravierendes! Ich musste aber erst mit meiner Diagnose konfrontiert werden, um zu erkennen, dass man auch bei den vermeintlich kleinen Dingen hinschauen darf. 

Meine drei Säulen der Gesundheit

Ich habe schnell für mich erkannt, dass Ernährung, Bewegung und Mindset meine drei Säulen der Gesundheit sind. Diese drei Aspekte habe ich als Grundlage für meine Genesung und Gesundheitserhaltung festgelegt. Neben der Chemotherapie, Operation, Bestrahlung und einer weiteren oralen Chemotherapie, gab mir dieser Plan ein Gefühl der Stabilität. Es war mir wichtig, selbst einen Beitrag zu meiner Genesung leisten zu können und das Gefühl zu haben, einen Teil meines Heilungsprozesses aktiv mitgestalten zu können.

Gesund ernähren

Von Anfang an war mir klar, dass ich meinen Körper durch eine gesunde Ernährung unterstützen wollte. Zu Beginn meiner Diagnose und während der Chemotherapie habe ich verschiedene Formen der Ernährung ausprobiert. Ich habe Zucker, Mehl und Alkohol aus meiner Ernährung gestrichen, um meinem Körper die Energie für die Behandlung zu geben. Nachdem mein Körper auf die ketogene Ernährung negativ reagierte, habe ich beschlossen, ein Fernstudium zur Ernährungsberaterin zu absolvieren.

Jetzt ernähre ich mich pflanzenbasiert, meide künstlichen Zucker und Weizen. Ich genieße die Vorteile dieser Umstellung auf meinen Körper und habe während der Therapie auch in der Küche experimentiert. Obwohl ich manchmal Ausnahmen mache, betrachte ich gesundes Essen nicht als Verzicht.

Ich passe meine Rezepte an und achte auf die Inhaltsstoffe und Bioqualität der Lebensmittel. Ich mache viele Dinge selbst, um sicherzustellen, dass ich genau weiß, was drin ist. Die Umstellung war anfangs aufwendig, aber mittlerweile finde ich die benötigten Produkte leichter.

Eine Bowl mit verschiedenen Früchten

Mehr Bewegung

Mir wurde damals nahegelegt, mich jeden Tag während der Chemotherapie mindestens 20 Minuten zu bewegen. Da ich noch nie große Mühen mit Sport hatte, war das für mich kein Problem und so wurden aus 20 Minuten meistens mehr. Bald kam auch das Fahrradfahren dazu. Während der Strahlentherapie begann ich auch langsam wieder mit dem Joggen. Als ich nahe Therapieende mit dem Yoga richtig anfing, war das der absolute Game Changer für mich. Bestätigt wurde ich in meiner ersten Reha, als es darum ging, bestimmte Bereiche ausgiebig zu dehnen, mehr Körperkraft zu erlangen und wieder Ruhe und Entspannung zu finden. All das bietet mir Yoga.

Mit unserem Hund Luke habe ich dazu noch den perfekten Partner für das Ausdauertraining. Ob Joggen, Nordic Walken, Fahrradfahren, Inline Skating oder einfach nur Laufen, mit ihm kann man alles machen. Die frische Luft und der Gang nach draußen bei Wind und Wetter stärkt zudem das Immunsystem.

Mindset

Ich beschäftigte mich spät mit meiner Psyche und hatte in der Therapie positive und negative Erfahrungen. Nach der Therapie hatte ich Angst und begann mit Psychoonkologische Betreuung und las mehr über psychische Gesundheit und Persönlichkeitsentwicklung. Ich probierte Systemisches Coaching aus, entschied mich jedoch, das Thema auf meine eigene Art zu behandeln.

Mein Ziel ist, in Trigger-Momenten ruhig zu bleiben. Oftmals projizieren wir aufgrund von Vergangenheitserlebnissen unsere Gedanken in die Zukunft, die aber nichts mit der Realität zu tun haben. 

Ich habe erkannt, dass ich diesem Ziel bereits sehr nahe bin, als ich mich mit einer Frau über ihre an Krebs erkrankte Mutter unterhielt und keine Angst mehr verspürte. Ich wünsche mir, dass auch andere Frauen diese Stärke erreichen können.

de_DEDeutsch